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Rathenau und Kessler – Zwei Veranstaltungen

Walther Rathenau, AEG-Erbe, Künstler, Philosoph und Politiker war die Hoffnung der jungen Weimarer Republik. Im Juni 1922 wurde der fortschrittliche Politiker von rechtsextremen Attentätern ermordet. Kessler, nur ein Jahr jünger als Rathenau und mit ihm auf komplizierte Weise befreundet, schrieb die erste und bis heute gültige Rathenau-Biographie. Aus Anlass von Rathenaus 150. Geburtstag lud die Rathenau-Gesellschaft die Mitglieder der Kessler-Gesellschaft zur Ausstellungseröffnung im Deutschen Historischen Museum ein und drei Wochen später auf den ehemaligen Landsitz Rathenaus nach Bad Freienwalde. Rathenau erwarb das Hohenzollern-Schlösschen 1909 aus dem Kronbesitz und wurde allein damit zum Opfer antisemitischer Aggression und Hetze, wie der Historiker Martin Sabrow, Vizevorsitzender der Rathenau-Gesellschaft in seinem Vortrag erwähnte. Auch Kesslers Biographie setzt sich mit diesem Aspekt in Rathenaus Leben auf sehr differenzierte Weise auseinander – nur ein Grund, sie von neuem zu lesen.