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5. September 2016 – Ein Abend mit George Grosz

In der  schönen neuen „Wunderkammer“ der Kunsthandlung Brusberg in der Berliner Friedbergstrasse erzählte Grosz-Biograph Lothar Fischer von den komplizierten Recherchen und den Gesprächen mit Zeitzeugen. In den 70er Jahren geschrieben wird seine Grosz-Biographie gerade für eine Neuauflage überarbeitet.

George Grosz war Kessler um 1917 begegnet und Kessler unterstützte den revolutionären Künstler. Über das Auswärtige Amt erhielt Grosz durch Kessler 1917 den Auftrag gemeinsam mit John Heartfield einen Trickfilm für die Deutsche Kulturpropaganda, für die Kessler von der Schweiz aus tätig war, zu erstellen: „Sammy in Europe“. Leider ist der Film nicht erhalten.

In seiner Biographie „Ein großes Ja, „Ein kleines Ja und ein großes Nein“ würdigt Grosz seinen Mäzen so:

„Er hatte keine Ressentiments, auch nicht gegen Künstler, die sein Mäzenatentum missbrauchten, was hin und wieder vorkam … So altmodisch,  ja lächerlich es in unserer materialistischen Ära klingen mag, Graf Kessler sah im Künstler noch etwas Höheres, im Leben jeder Kulturnation Wichtiges, das man nicht untergehen lassen durfte. Den Künstler zu erhalten, empfand er als seine Pflicht – und so kam er gegen Ende des Krieges dazu, mir buchstäblich das Leben zu retten.“